Körperliche Aktivität: sind Sie ein Sonntagssportler?

Zuletzt aktualisiert : 22 February 2017
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    Forscher der Loughborough Universität (Großbritannien) haben den Zusammenhang zwischen verschiedenen Mustern von körperlicher Aktivität und Todesrisiko untersucht. Menschen wurden zu der Häufigkeit, Dauer und Intensität ihrer Aktivitäten befragt, und die Forscher kamen zu dem Schluss, dass sogar nur eine geringe körperliche Aktivität das Risiko eines frühzeitigen Todes verringerte. Im Vergleich zu inaktiven Menschen ist bei den “Sonntagssportlern”, die den Empfehlungen über körperliche Aktivität nachkommen und nur eine oder zwei Trainingseinheiten pro Woche haben, dieses Risiko um 30% reduziert.

    Ein niedriger Maß an körperlicher Aktivität ist mit einem erhöhten Sterbrisiko verbunden (Sterblichkeit). Um das Risiko zu verringern, und körperlich und geistig gesund zu sein, empfiehlt die Weltgesundheitsorganisation den Erwachsenen einen wöchentlichen Aktivitätsgrad von mindestenst:

    • 150 Minuten aerobe körperliche Aktivität mittlerer Intensität; oder
    • 75 Minuten starke aerobe körperliche Aktivität; oder
    • die entsprechende Kombination aus beidem.

    Bei einer aeroben körperlichen Aktivität ist der Körper aktiv, die Herzfrequenz erhöht und die Durchblutung gesteigert. Dies führt zu einer erhöhten Sauerstoffversorgung und sorgt für eine effiziente Energieproduktion. Einige Beispiele hierfür sind zügiges Gehen, Joggen, Rudern, Schwimmen oder Fahrrad fahren.

    Die Autoren weisen darauf hin, dass es in der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation nicht angegeben ist, wie sich die Häufigkeit, Dauer und Intensität der körperlichen Aktivität am besten kombinieren lassen, um gesundheitliche Vorteile zu erreichen und aufrechtzuerhalten. Man kann die Leitlinien mit 30 Minuten körperliche Aktivität mittlerer Intensität 5 Tage pro Woche, oder mit 75 Minuten körperliche Aktivität hoher Intensität in einem Rutsch erfüllen.

    Diese Beobachtungsstudie untersuchte die Muster körperlicher Aktivität bei mehr als 63000 Menschen ab 40 Jahre in Großbritannien. Im Laufe der Studie, die 18 Jahre gedauert hat (1994-2012), starben fast 9000 Teilnehmer, darunter etwa 1/3 an Herz-Kreislauf-Erkrankungen (HKE), und etwas weniger an Krebs. Um die mit verschiedenen Aktivitätsmustern verbundenen Sterblichkeitsrisiken vergleichen zu können, haben Forscher die Teilnehmer in 4 Kategorien eingeteilt:

    • Inaktiv: keine moderate oder intensive körperliche Aktivität (62,8%)
    • Ungenügend aktiv: Weniger als 150 Minuten moderate-, und weniger als 75 Minuten intensive körperliche Aktivität pro Woche (22,4%)
    • Sonntagssportler: Mindestens 150 Minuten moderate-, oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität im Rahmen einer oder zwei Trainingseinheiten (3,7%)
    • Regelmäßig aktiv: Mindestens 150 Minuten moderate-, oder 75 Minuten intensive körperliche Aktivität im Rahmen drei oder mehr Trainingseinheiten (11,1%)..

    Im Vergleich zu der “inaktiven” Gruppe, die Forscher stellten bei allen drei anderen Kategorien eine Verringerung des Risikos der Gesamt-, Herz-Kreislauf- und Krebssterblichkeit fest. Die Verringerung bei den “ungenügend aktiven” und “Sonntagssportler” Gruppen war ähnlich, und etwas geringer als bei den “regelmäßig aktiven” Teilnehmern. Bei denjenigen, die den Empfehlungen über körperliche Aktivität nachkamen, hatten die Häufigkeit und Dauer keinen Einfluss auf das Risiko.

    Die Autoren kamen zu dem Schluss, dass sogar eine oder zwei Einheiten körperlicher Aktivität pro Woche das Sterblichkeitsrisiko verringern, sogar unter den “ungenügend aktiven” Teilnehmern, und zwar unabhängig von der Häufigkeit und Intensität. Dies deutet darauf hin, dass eine gelegentliche körperliche Aktivität in der Freizeit besser als keine ist.

    Für weitere Informationen, sehen Sie bitte:

    O’Donovan G, Lee IM, Hamer M, et al. (2017). Association of “Weekend Warrior” and Other Leisure Time Physical Activity Patterns With Risks for All-Cause, Cardiovascular Disease, and Cancer Mortality. JAMA Intern Med. Published online ahead of print 9 Jan 2017. Doi:10.1001/jamainternmed.2016.8014