Regelmäßig frühstücken – gesund nicht nur für Kinder

Zuletzt aktualisiert : 03/05/2010
Inhaltsverzeichnis

    Das Frühstück liefert Energie und Nährstoffe für einen guten Start in den Tag. Regelmäßiges Frühstücken kann nicht nur die Nährstoffversorgung des Organismus verbessern, sondern auch zum Erhalt eines gesunden Körpergewichts beitragen. Besonders für Kinder und Jugendliche ist das tägliche Frühstück wichtig, da es offenbar die Lern- und Schulleistungen unterstützen kann, insbesondere bei Heranwachsenden mit schlechtem Ernährungszustand. Und dennoch ist das Frühstück jene Mahlzeit, die am häufigsten ausfällt. Höchste Zeit, dass sich die Menschen in Europa des gesundheitlichen Nutzens des Frühstücks bewusst werden.

    Die nächtliche Nahrungskarenz beenden

    Bei den meisten Kindern und Jugendlichen geht die nächtliche Schlafphase mit ihrer stundenlangen Nahrungskarenz direkt in einen hoch aktiven Tagesanfang über. Dazu benötigen die Muskeln und das Gehirn aber Glukose, weshalb neue Energie getankt werden muss. Das Frühstück beendet die nächtliche Fastenzeit und liefert die nötige Energie, um den Tag schwungvoll beginnen zu können und den Geist zu schärfen.1,2 Dennoch fällt bei 10-30% der europäischen Kinder, vor allem älteren Jugendlichen und Mädchen, das Frühstück aus.3,4

    Eine nahrhafte Mahlzeit

    Im Vergleich zu den „Frühstücksmuffeln” entspricht die Nährstoffversorgung der Kinder, die regelmäßig frühstücken, eher den allgemeinen Empfehlungen, da sie lebenswichtige Vitamine, Mineral- und Faserstoffe in höheren Mengen zu sich nehmen.1 Ein kurzer Blick auf die am häufigsten gegessenen Frühstücknahrungsmittel macht dies klar: Milchprodukte, Zerealien, Brot, Fruchtsäfte, Obst und Eier führen die Liste der Frühstücksrenner an.4 Neben dem ernährungstechnischen Vorsprung zeigen Frühstückesser auch andere gesunde Verhaltensweisen, wie höheren Obst- und Gemüsekonsum sowie vermehrte körperliche Aktivität.5

    Frühstücker sind schlanker

    Es ist mittlerweile klar belegt, dass Kinder, die frühstücken, eher schlanker sind als Frühstücksmuffel. Eine neuere systematische Auswertung von 16 Studien, die an insgesamt mehr als 59000 europäischen Kindern und Jugendlichen die Auswirkungen des Nicht-Frühstückens auf die Gewichtskontrolle untersucht haben, hat ergeben, dass Frühstücken mit einem niedrigeren Body Mass Index (Maß für das Verhältnis zwischen Gewicht und Körpergröße) in Verbindung steht und offenbar in der Lage ist, gegen Übergewicht und Fettleibigkeit zu schützen.6 Andere Untersuchungen kamen zu ähnlichen Ergebnissen.1 Wie bei allen Beobachtungsstudien, lässt sich jedoch kein ursächlicher Zusammenhang ableiten.

    Leistungsfähigkeit

    Frühe Laboruntersuchungen haben bereits von den positiven Auswirkungen des Frühstücks auf Leistungsindikatoren wie Erinnerungsvermögen, Aufmerksamkeitsspanne und Kreativität berichtet.2Eine neuere systematische Übersichtsstudie untersuchte 45 Labor- und Schulfrühstücksstudien, um zu ermitteln, ob das tägliche Frühstück tatsächlich einen Einfluss auf die schulischen Leistungen der Kinder hat.1 Wie sich gezeigt hat, wirkt sich Frühstücken positiver auf die Leistung von Schulkindern aus als Nicht-Frühstücken. Dabei kommt es nicht so sehr darauf an, was und wieviel die Kinder essen, sondern nur, dass sie überhaupt etwas frühstücken.

    Frühstück-Clubs

    The evidence on the benefits of breakfast led to the introduction of breakfast initiatives such as breakfast clubs in schools, e.g. in the UK in the late 1990s.7 Apart from the nutritional benefits, breakfast clubs also give children opportunities for social interaction, provide a calm start to the day and have been found to improve punctuality, behaviour and attendance, all of which are likely to have a beneficial impact on children’s learning. However, although improvements in children’s motivation and concentration during morning lessons are reported in most breakfast club studies, benefits were most apparent in children with sub-optimal nutritional status at the outset.1

    Europäische Frühstückskampagne

    Angesichts der Tatsache, dass so viele Kinder den Tag ohne gesundes Frühstück beginnen, überrascht es nicht, dass bereits im Jahr 2008 die Kampagne „Breakfast is Best” („Fit durch Frühstück”) zur Förderung dieser ersten Tagesmahlzeit ins Leben gerufen wurde.8 Die europäische Ärzteorganisation European Medical Association (EMA), die Europäische Vereinigung der Verbände von Diätassistenten (EFAD), die Europäische Lehrervereinigung (AEDE) sowie weitere europäische Gesundheitsbehörden stehen hinter dieser Kampagne, die mit Unterstützung der Generaldirektion Gesundheit und Verbraucher der Europäischen Kommission durchgeführt wird. Ziel der

    Initiative ist es, die Bedeutung des Frühstücks auch den verantwortlichen politischen Entscheidungsträgern in Europa ins Bewusstsein zu rufen und Botschaften wie „Täglich frühstücken” in Lehrpläne und Kampagnen zur öffentlichen Gesundheit aufzunehmen.

    Mit gutem Beispiel voran

    Regelmäßiges Frühstücken verbessert die Nährstoffversorgung und wirkt sich positiv auf die Leistungsfähigkeit und ein gesundes Körpergewicht aus, vorausgesetzt, man achtet auf den individuellen Energiebedarf.1,6 In Familien, in denen die Eltern selbst regelmäßig frühstücken, neigen auch Kinder und Jugendliche am ehesten zum Frühstücken; Eltern sind somit aufgefordert, mit gutem Beispiel voranzugehen.9 Wo immer das nicht möglich ist, stellt ein gemeinsames Schulfrühstück (in Frühstück-Clubs) eine gute Alternative dar, die nicht nur für ein nahrhaftes Frühstück sorgt, sondern auch zahlreiche Vorteile für das soziale Verhalten bietet.

    Literatur

    1. Hoyland A, Dye L & Lawton CL. (2009). Systematic review of the effect of breakfast on the cognitive performance of children and adolescents. Nutrition Research Reviews 22(2):220-243.
    2. Benton D & Parker PY (1998). Breakfast, blood glucose, and cognition. American Journal of Clinical Nutrition 67(4):772S-778S.
    3. Rampersaud GC, et al. (2005). Breakfast habits, nutritional status, body weight and academic performance in children and adolescents. Journal of the American Dietetic Association 105(5):743-760.
    4. Mullan BA & Singh M (2010). A systematic review of the quality, content, and context of breakfast consumption. Nutrition and Food Science 40(1):81-114.
    5. Vereecken C, et al. (2009). Breakfast consumption and its socio-demographic and lifestyle correlates in schoolchildren in 41 countries participating in the HBSC study. International Journal of Public Health 54:S180-S190.
    6. Szajewska H & Ruszczynski M (2010). Systematic review demonstrating that breakfast consumption influences body weight outcomes in children and adolescents in Europe. Critical Reviews in Food Science and Nutrition 50(2):113-119.
    7. UK School Food Trust (2008). The impact of primary school breakfast clubs in deprived areas of London.
    8. Breakfast is best campaign website
    9. Pearson N, Biddle SJ & Gorely T (2009). Family correlates of breakfast consumption among children and adolescents. A systematic review. Appetite 52(1):1-7.