Was ist eine Nahrungsmittelallergie? Symptome, Ursachen und Behandlung
Zuletzt aktualisiert : 31 July 2025Die wichtigsten Erkenntnisse:
- Bei Lebensmittelallergien reagiert das Immunsystem auf Proteine in Lebensmitteln, was zu Symptomen wie juckenden Augen, Kurzatmigkeit, Mundtrockenheit, Hautrötung und Nesselsucht, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und in schweren Fällen zu einer Schwellung der Atemwege und einem Blutdruckabfall (Anaphylaxie) führt.
- Lebensmittelallergien treten am häufigsten bei Kindern auf, und die Prävalenz nimmt mit dem Alter ab. Einige Allergien, z. B. gegen Erdnüsse oder Baumnüsse, bleiben mit größerer Wahrscheinlichkeit bis ins Erwachsenenalter bestehen.
- Derzeit gibt es keine Heilung für Lebensmittelallergien. Um eine Lebensmittelallergie in den Griff zu bekommen, müssen Allergiker das Allergen vollständig meiden, um unerwünschte Reaktionen zu vermeiden.
- Vorsorglich angebrachte Allergenkennzeichnungen (z. B. "kann enthalten") helfen den Verbrauchern, mögliche Allergene in Lebensmitteln zu erkennen. Allerdings ist eine solche Kennzeichnung in der EU derzeit freiwillig, was zu Unstimmigkeiten bei der Kommunikation von Allergenrisiken führt. Infolgedessen werden "kann enthalten"-Warnungen so häufig - und oft ohne klare Erklärung - verwendet, dass sie für Verbraucher, die versuchen, das tatsächliche Risiko zu beurteilen, verwirrend und wenig hilfreich sein können.
- Es werden Anstrengungen unternommen, Schwellenwerte für Allergene festzulegen, umeine einheitlichere und wissenschaftlich fundierte Kennzeichnungspraxis zu fördern, unnötige Warnhinweise reduzieren und die Auswahl sicherer Lebensmitteln erweitern.
Lebensmittelallergien treten häufiger auf, als man denkt und können von leichten bis hin zu schweren, lebensbedrohlichen Reaktionen reichen. Aber was genau ist eine Lebensmittelallergie und wie unterscheidet sie sich von einer Unverträglichkeit? Wenn du dich schon immer gefragt hast, warum manche Menschen so vorsichtig sein müssen, was sie essen - oder wenn du vermutest, dass du selbst eine Lebensmittelallergie haben könntest -, dann bist du hier genau richtig.In diesem Artikel alles Wichtige: Von Symptomen und Auslösern bis hin zu Tests und Behandlungsmöglichkeiten. So bist du gut informiert und kannst sicherer mit dem Thema umgehen.
Was ist der Unterschied zwischen einer Nahrungsmittelallergie und einer Intoleranz?
Eine Lebensmittelallergie tritt auf, wenn ein Allergen (ein Protein in einem Lebensmittel, das bei der Mehrheit der Menschen keine unerwünschte Reaktion hervorruft) eine Kette von Reaktionen des Immunsystems auslöst.1
Lebensmittelunverträglichkeiten betreffen nicht das Immunsystem und sind im Allgemeinen weniger schwerwiegend als die meisten allergischen Reaktionen. Sie können zurückzuführen sein auf (i) einen Enzymmangel, z. B. Laktase (das Enzym, das für die Verdauung des Milchzuckers Laktose benötigt wird), das von Menschen mit Laktoseintoleranz nur in geringen Mengen oder gar nicht produziert werden kann; (ii) pharmakologische Ursachen (z. B. Amine wie Histamin oder andere Verbindungen wie Koffein), bei denen der Körper Schwierigkeiten hat, bestimmte Verbindungen in Lebensmitteln zu verstoffwechseln, die große Mengen davon enthalten.(iii) In einigen Fällen weiß man aber auch einfach nicht genau, warumm jemand auf bestimmte Lebensmittel reagiert.2
Was ist eine allergische Reaktion?
Eine allergische Reaktion ist die Reaktion des körpereigenen Immunsystems auf normalerweise harmlose Stoffe (so genannte Allergene) wie Pollen, Lebensmittel und Hausstaubmilben. Wenn das Immunsystem zum ersten Mal mit diesen Stoffen in Berührung kommt, produziert es eine große Anzahl von Antikörpern, die so genannten IgE-Antikörper, die sich an die Oberfläche von Mastzellen binden - einer Art von Immunzellen, die im gesamten Körper, insbesondere in der Haut, der Lunge und dem Verdauungstrakt, vorkommen. Dies wird als Sensibilisierung bezeichnet. Wenn der Körper das nächste Mal mit dem betreffenden Allergen in Berührung kommt, werden die IgE-Antikörper auf der Oberfläche der Mastzellen aktiviert, wodurch chemische Stoffe wie Histamin freigesetzt werden, die die allergischen Symptome verursachen.1
Was sind die Symptome?
Allergische Symptome können von leicht (unangenehm) bis hin zu lebensbedrohlich reichen. Die häufigsten Symptome betreffen das Gesicht, die Haut, die Atemwege und den Darm. Zu den Symptomen, die das Gesicht oder die Haut betreffen, gehören eine laufende oder juckende Nase, ein trockener Mund, juckende Augen, Niesen oder ein Ausschlag (juckende rote Haut oder Nesselsucht). In der Luftröhre und der Lunge können Allergien zum Keuchen und Atemnot führen, und im Darm können Symptome wie Bauchbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall auftreten.1
Eine schwere allergische Reaktion wird als Anaphylaxie bezeichnet und kann lebensbedrohlich sein. Die Anaphylaxie führt zu einem Verschluss des Rachens und zu Atembeschwerden. Sie kann auch zu einem Blutdruckabfall, Bauchschmerzen, Erbrechen und Bewusstlosigkeit führen. Personen, die eine Anaphylaxie erleiden, sollten sofort behandelt werden.3
Wie häufig sind Lebensmittelallergien?
Die Prävalenz von Lebensmittelallergien ist in den verschiedenen Altersgruppen unterschiedlich. Bei Kindern haben 9,3 % der Bevölkerung eine Lebensmittelallergie, die im Erwachsenenalter auf etwa 5,0 % zurückgeht.4 Dieser Rückgang ist darauf zurückzuführen, dass einige Kinder ihre Allergien, insbesondere gegen Milch, Ei, Weizen und Soja, im Laufe der Entwicklung ihres Immunsystems überwinden. Allergien gegen Erdnüsse, Baumnüsse, Fisch und Schalentiere bleiben jedoch mit größerer Wahrscheinlichkeit bis ins Erwachsenenalter bestehen.5
Es ist auch erwähnenswert, dass der Prozentsatz der Menschen, die glauben, allergisch zu sein (d. h. Selbstdiagnose), höher ist als der Prozentsatz der Menschen, die tatsächlich von medizinischen Fachkräften diagnostiziert werden. Diese Diskrepanz unterstreicht die Notwendigkeit einer genauen Diagnose, um zu vermeiden, dass Menschen ihre Ernährung unnötig einschränken, und um zuverlässige Prävalenzdaten zu gewährleisten.
Welches sind die häufigsten allergieauslösenden Lebensmittel?
Obwohl viele Lebensmittel oder Lebensmittelgruppen eine allergische Reaktion auslösen können, wurden 14 von ihnen als die häufigsten oder schwerwiegendsten Ursachen von Lebensmittelallergien in der EU ermittelt. Diese 14 häufigsten Allergene sind:6
- Sellerie
- Gluten
- Krustentiere
- Ei
- Fisch
- Lupine
- Milch
- Mollusken
- Senf
- Erdnuss
- Sesamsamen
- Sojabohnen
- Schwefeldioxid/Sulfite
- Baumnüsse
Ist es möglich, im Laufe des Lebens eine Allergie zu entwickeln oder zu verlieren?
Die meisten Allergien beginnen imKindes- oder Jugendalter, aber es ist möglich, jederzeit im Leben eine Allergie zu entwickeln. Allergien, die in der Kindheit auftreten, können später wieder verschwinden, beiAllergien, die erst später auftreten, ist das eher selten. Auch leichte allergische Reaktionen können im Laufe der Zeit schlimmer werden, daher ist es wichtig, auch bei leichten Symptomen einen Arzt aufzusuchen.6
Zeigen sich bei einer allergischen Person immer die gleichen Symptome?
Eine allergische Person erlebt nicht immer bei jeder Gelegenehti dieselben Symptome . Es gibt eine Reihe von Faktoren (die das Lebensmittel oder die Person betreffen), die sich auf die Schwere der Reaktion an einem bestimmten Tag auswirken können. Dazu gehören:1
- Wie das Lebensmittel verarbeitet wurde (gebraten, gebacken, gekocht usw.)
- Die Variabilität der Lebensmittel (Reifegrad, Jahreszeit usw.)
- Schlaf
- Phase des Menstruationszyklus
- Psychologische Faktoren
- Körperliche Aktivität
- Kumulative Allergenexposition
- Stress
- Infektion
- Alkoholkonsum
- Medikation
- Klima
Diese Faktoren können beeinflussen, wie viel vom Allergen nötig ist, um bei einer Person bei unterschiedlichen Gelegenheiten eine Reaktion auszulösen.Zum Beispiel kann jemand, der unter starkem Stress steht oder Alkohol trinkt, nach der Exposition gegenüber einem Allergen stärkere Symptome bemerken als in einer ruhigen und nüchternen Phase.
Wie kann ich herausfinden, ob ich eine Allergie habe?
Ärzte verwenden im Wesentlichen drei Testverfahren zur Diagnose von Allergien: Bluttests, Lebensmittelprüfungen oder Eliminationstests.7
- Bluttests werden häufig in Form von Hautpricktests durchgeführt, bei denen die Haut mit einem Tropfen des Allergens angestochen wird, um festzustellen, ob IgE-Antikörper gebildet werden (was auf eine allergische Reaktion hinweist). Bei anderen Bluttests wird der Gehalt an spezifischen IgE-Antikörpern gegen vermutete oder bekannte Allergene gemessen. Die Wahrscheinlichkeit einer klinischen Reaktion steigt mit höheren IgE-Werten.
- Bei Lebensmittel-Challenge-Tests isst der Patient mutmaßlich allergene Lebensmittel in allmählich ansteigenden Mengen, um zu sehen, ob allergische Symptome auftreten. Diese Tests werden immer unter kontrollierten Bedingungen durchgeführt. Manchmal werden diese Tests in Form von doppelblinden, placebokontrollierten Provokationstests (DBPCFC) durchgeführt. Dabei wissen weder die Versuchsperson noch der Untersucher, ob das Lebensmittel das untersuchte Allergen enthält.
- Bei einem Eliminierungstest werden die verdächtigen Lebensmittel aus dem Speiseplan gestrichen. Wenn die allergischen Symptome verschwinden, werden die verdächtigen Lebensmittel schrittweise in sehr kleinen Mengen wieder in den Speiseplan aufgenommen, während die Person genau auf eventuelle Symptome überwacht wird. Sobald alle verdächtigen Lebensmittel überprüft wurden, können die Lebensmittel, die Probleme verursachen, gemieden werden.
Gibt es eine Heilung für eine Nahrungsmittelallergie?
Derzeit gibt es keine Heilung für Lebensmittelallergien. Die Krankheit muss durch den sorgfältigen Verzicht des Betroffenen auf das allergenhaltige Lebensmittel behandelt werden. Es werden jedoch Forschungsarbeiten durchgeführt, um die anfängliche Sensibilisierungsphase einer allergischen Reaktion zu verhindern.
Um das Risiko einer Erdnussallergie zu minimieren, wird Leitlinien empfohlen, Erdnüsse bei der Einführung fester Nahrung im Rahmen der Beikost frühzeitig einzuführen.9,10Wenn dein Säugling ein schweres Ekzem, eine Ei-Allergie oder beides hat (Bedingungen, die das Risiko einer Erdnussallergie erhöhen), solltestdu Erdnüsse bereits im Alter von 4 bis 6 Monaten einführen. Wenn dein Kind ein leichtes bis mittelschweres Ekzem hat, wird empfohlen, Erdnüsse im Alter von 6 Monaten einzuführen. Gebedie Erdnüsse zerkleinert oder gemahlen oder versuche es mit einer weichen Nussbutter, um das Risiko des Verschluckens zu verringern. Die Menge an Erdnussprotein, die pro Woche verzehrt werden sollte, beträgt etwa 6 bis 7 Gramm, verteilt auf 3 oder mehr Fütterungen. Eine Fütterung (2 g Erdnussprotein) entspricht z. B. 9-10 g oder 2 Teelöffeln Erdnussbutter oder 8 g oder 10 ganzen Erdnüssen (2 ½ Teelöffeln gemahlener Erdnüsse).10
In den Leitlinien wird auch empfohlen, gut gekochtes, aber nicht rohes oder ungekochtes, pasteurisiertes Ei in die Beikost einzuführen, um das Allergierisiko zu minimieren.9 Führee ab dem vierten bis sechsten Lebensmonat etwa 2 g Eiprotein (etwa 1/3 eines Eies) pro Woche in die Ernährung deines Säuglings ein. Es ist immer ratsam, den Hausarzt oder einen Allergiespezialisten zu konsultieren, bevor du Erdnüsse oder Ei in den Speiseplan deines Säuglings aufnimmst.
Wie werden Lebensmittelallergien behandelt?
Lebensmittelallergien werden in erster Linie dadurch behandelt, dass man das allergene Lebensmittel meidet, was ein sorgfältiges Lesen der Etiketten der Inhaltsstoffe erfordert. Wenn du versehentlich ein Lebensmittel mit einem Allergen isst , können leichte Reaktionen mit Antihistaminika behandelt werden, während schwere Reaktionen wie Anaphylaxie eine Epinephrin-Injektion und medizinische Notfallversorgung erfordern. Epinephrin ist ein Hormon, das auf verschiedene Weise auf den Körper wirkt. Es entspannt die Muskeln in der Lunge, was das Atmen erleichtert, es verengt die Blutgefäße, um gefährlichen Blutdruckabfall entgegenzuwirken, und es verringert die Entzündung, so dass sich der Rachen nicht mehr schließt. Die Injektion wird in der Regel in den Oberschenkelmuskel gegeben, und die Wirkung setzt innerhalb weniger Minuten ein. Auch nach der Anwendung von Epinephrin ist eine medizinische Notfallversorgung erforderlich.8
Einige neuere Behandlungen, wie die Immuntherapie, zielen darauf ab, Allergiker allmählich zu desensibilisieren, indem man sie kleinen, kontrollierten Mengen des Allergens aussetzt. Diese Behandlungen sollten jedoch nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden.1
Wenn du eine Lebensmittelallergie hast:8
- Lesen die Etiketten der Inhaltsstoffe sorgfältig, auch bei bekannten Produkten, da sich die Rezepturen ändern können. Bei Lebensmitteln, die nicht vorverpackt sind, oder bei Lebensmitteln, die vor Ort zubereitet werden (z. B. in einem Café oder Restaurant), ist das Personal gesetzlich verpflichtet, Informationen über die Zutaten und mögliche Allergene bereitzustellen.
- Sei vorsichtig, wenn du auswärts isst, und frage das Restaurantpersonal nach möglichen Allergenen in den Speisen und dem Risiko einer Kreuzkontamination in der Küche.
- Vermeide Kreuzkontaminationen, indem du für allergenfreie Lebensmittel separate Utensilien und Kochgeschirr verwendest.
- Informiere Familie, Freunde und Betreuer über spezifische Allergien und Notfallmaßnahmen.
- TrageNotfallmedikamente (z. B. einen Epinephrin-Autoinjektor) bei dir, wenn diese von einem Arzt verschrieben wurden.
- Plane auf Reisen oder bei Veranstaltungen vorausschauend, indem du zum Beispiel selbst sichere Snacks oder Mahlzeiten mitnimmst oder sich im Vorfeld über Restaurants und Essensmöglichkeiten informierst, um allergikerfreundliche Angebote zu finden.

Abb. 1 - Wie kann ich mit meiner Lebensmittelallergie umgehen?
Wie kann man feststellen, ob ein Lebensmittel Allergene enthält?
Um die Verbraucher auf das Vorhandensein von Allergenen in Lebensmitteln hinzuweisen, verwenden Lebensmittelunternehmen Allergenkennzeichnungen. Es gibt zwei Arten von Allergenkennzeichnungen: obligatorisch und vorsorglich.11
Obligatorische Kennzeichnung: Ein obligatorisches Etikett, das die Verbraucher auf das Vorhandensein von allergenen Zutaten hinweist. Nach EU-Recht müssen die vierzehn oben aufgeführten Allergene auf dem Etikett des Lebensmittels angegeben werden, wenn sie als Zutat verwendet werden (einschließlich derjenigen, die in Verarbeitungshilfsstoffen, Zusatzstoffen und Lösungsmitteln enthalten sind).
Vorsorgliche Kennzeichnung: Wenn ein prioritäres Allergen nicht als Zutat verwendet wird, aber die Möglichkeit besteht, dass das Allergen vorhanden sein könnte (durch Kreuzkontamination), entscheiden sich Lebensmittelunternehmen oft für eine freiwillige Vorsorgekennzeichnung, z. B. "kann X enthalten" oder "hergestellt in einer Fabrik, die X verarbeitet".

Abb. 2 - Wie kann ich Lebensmittelallergene erkennen?
Was sind die Probleme mit dem derzeitigen Kennzeichnungssystem?
Die vorsorgliche Allergenkennzeichnung (PAL) ist in der EU nicht gesetzlich geregelt, d. h. ihre Verwendung ist völlig freiwillig und variiert von Hersteller zu Hersteller. Dies kann es allergischen Verbrauchern erschweren, zu beurteilen, wie hoch das Risiko eines Produkts tatsächlich ist.12
Da sich die Testmethoden verbessert haben, können Lebensmittelhersteller heute Allergene in immer geringeren Mengen nachweisen. Um eine Haftung zu vermeiden, wenden viele Unternehmen PAL pauschal an, selbst wenn das tatsächliche Risiko einer Kreuzkontamination minimal ist. Dies hat zu einem übermäßigen Gebrauch von Sicherheitshinweisen geführt, was die Auswahl an Lebensmitteln für allergische Verbraucher erheblich einschränkt. Während manche Allergiker Spuren von Allergenen in Lebensmitteln tolerieren können, können solche Mengen bei anderen immer noch eine (schwere) allergische Reaktion hervorrufen.
Eine weitere Herausforderung ist das Fehlen klarer Schwellenwerte für Allergene - die Mindestmenge eines Allergens, die bei empfindlichen Personen eine Reaktion auslösen könnte. Derzeit gibt es in der EU keinen Standard dafür, wann eine PAL-Erklärung verwendet werden sollte. Um dies zu ändern, arbeiten Experten an der Festlegung von Schwellendosen auf der Grundlage wissenschaftlicher Daten. Außerdem wird innerhalb der EU über eine Harmonisierung der PAL-Vorschriften diskutiert, um sicherzustellen, dass die Allergenwarnungen eine klare, evidenzbasierte Risikokommunikation und nicht nur eine pauschale Vorsichtsmaßnahme darstellen.
Welche Arbeiten laufen in Europa in Bezug auf die vorsorgliche Kennzeichnung?
In Europa werden derzeit Anstrengungen unternommeneinen "Schwellenwert" für verschiedene Allergene festzulegen. Ein Schwellenwert bezieht sich auf die kleinste Menge eines Allergens, bei der es unwahrscheinlich ist, dass sie bei den meisten Allergikern eine Reaktion auslöst. Diese wissenschaftlich ermittelten, risikobasierten Grenzwerte könnten dazu beitragen, einen einheitlicheren Ansatz für die vorsorgliche Kennzeichnung von Allergenen (PAL) zu schaffen. Nach diesem System wären PAL-Angaben nur auf Lebensmitteln erforderlich, die Allergene in Höhe des Schwellenwerts oder darüber enthalten können, während Produkte mit einem Kontaminationsgrad unterhalb dieses Schwellenwerts von solchen Warnungen ausgenommen wären.13
Dieser Ansatz würde sowohl Lebensmittelherstellern als auch Menschen mit Lebensmittelallergien zugute kommen. Für die Hersteller würde es klare Anhaltspunkte dafür geben, wann ein PAL-Hinweis notwendig ist, wodurch unnötige Sicherheitswarnungen reduziert werden würden. Für die Verbraucher würde dies bedeuten, dass es weniger übermäßig vorsichtige Kennzeichnungen gäbe, so dass es einfacher wäre, Lebensmittel zu erkennen, die wirklich riskant sind, und so die Auswahl an sicheren Lebensmitteln zu erweitern. Letztendlich soll sichergestellt werden, dass die PAL-Kennzeichnung auf einer wissenschaftlichen Risikobewertung und nicht auf einer allgemeinen Vorsichtsmaßnahme beruht, um sowohl die Sicherheit als auch die Klarheit der Allergenkennzeichnung in ganz Europa zu verbessern.
Schlussfolgerung
Das Leben mit einer Lebensmittelallergie kann eine Herausforderung sein, aber mit dem richtigen Wissen und den richtigen Vorsichtsmaßnahmen ist es durchaus machbar. Es gibt zwar noch keine Heilung, aber die Wissenschaft macht Fortschritte in der Allergieforschung. Zusätzlich helfen klarere Vorschriften zur Lebensmittelkennzeichnung - sowohl im Einzelhandel als auch im Gastgewerbe - den Menschen, sicherere Entscheidungen zu treffen. Das Verständnis des Unterschieds zwischen Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten, das Erkennen der Symptome und das Befolgen geeigneter Vorsichtsmaßnahmen sind wesentliche Schritte für einen wirksamen Umgang mit der Erkrankung.
Erfahremehr über die häufigsten Lebensmittelallergene und die Lebensmittel, die sie enthalten.
Verweise
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